Gemeindepartnerschaft

Ökumenische Partnerschaft

Partnerschaft mit Christen der Insel Texel
Jedem Besucher unserer Gemeinde fällt gleich das Glaubenstuch im Gemeinderaum (Gartensalon) ins Auge. Die weit offenstehende Tür in der Mitte des Tuches lädt uns alle ein. Dieses Tuch wurde liebevoll von Frauen der verschiedenen Gemeinden der Insel Texel gefertigt und damit begann die Geschichte unserer Partnerschaft. Im Jahre 1991 trafen sich Frauen der nordholländischen Wattenmeerinsel Texel aus der lutherisch- reformierten, 
altreformierten und katholischen Kirche und nähten das Glaubenstuch. Bei dieser Arbeit lernten sie sich kennen und kamen ins Gespräch. Dadurch entstanden auch untereinander ganz neue Freundschaften. All das was die Frauen bewegte, haben sie versucht in Symbolen zu gestalten. Dann schrieben sie einen Brief an das Pfarramt Bergen, unsere damalige Pastorin Fr. Drechsler gab den Brief an den Erwachsenenkreis weiter. Wir antworteten. 1992 kam eine Gruppe von Texel erstmals zu Besuch in die evangelische Gemeinde Bergen. Es herrschte von Anfang an ein sehr freundschaftliches und herzliches Klima untereinander, als ob man sich schon lange kannte. Im Sonntagsgottesdienst wurde das Glaubenstuch der Bergener Gemeinde übergeben – es wurde die Erklärung dazu verlesen und gesungen. Nach ein paar erlebnisreichen Tagen auf Rügen, erhielten wir die Einladung zu einem Gegenbesuch im nächsten Jahr auf Texel. Gründonnerstag 1993 machte sich dann eine Gruppe unserer Kirchgemeinde auf den Weg nach Texel. Wir waren von Anfang an begeistert von den Menschen dort, ihrer Herzlichkeit und von der Zusammenarbeit der verschiedenen Kirchen. Natürlich kam auch die Zeit für Ausflüge über die Insel nicht zu kurz. Texel ist wunderschön – ein Paradies für Vögel und Pflanzen. Seither hat sich die Freundschaft gefestigt und es bestehen ständige Kontakte. Es ist eine schöne Regelmäßigkeit geworden, dass im jährlichen Wechsel Besuche Texel – Rügen oder Rügen – Texel stattfinden. Viele Familien und Einzelpersonen haben auch untereinander persönliche Kontakte über das ganze Jahr. So sind wir in Verbindung, und haben gegenseitig Anteil an Freud und auch Leid in den Familien. Wir hoffen, das diese Partnerschaft noch lange weiterbesteht und tun alles um sie zu festigen.

Marion Krentz, Tino Mehner

Ein Gebet, das wir 1993 mit unseren holländischen Geschwistern auf der Insel Texel gebetet haben:

Sende deinen Heiligen Geist in die Kirche, damit sie den Menschen die frohe Botschaft der Liebe verkündet.Gib uns Mut, unseren Glauben vor anderen zu bekennen.Sende deinen Heiligen Geist in die Staaten und Länder, damit die Menschen in Frieden miteinander leben können.Gib uns Mut, unseren Glauben vor anderen zu bekennen.Sende deinen Heiligen Geist in unsere Häuser und Familien, damit die Menschen in Freude zusammen leben und die Kinder in Geborgenheit aufwachsen können.Gib uns Mut, unseren Glauben vor anderen zu bekennen.Sende deinen Heiligen Geist jedem von uns, das wir spüren, wo wir gebraucht werden und helfen können.Gib uns Mut, unseren Glauben vor anderen zu bekennen.Komm, Heiliger Geist, und entzünde in uns das Feuer deiner Liebe. Sende aus deinen Geist und alles wird neu geschaffen. Und du wirst das Angesicht der Erde erneuern. Amen

Das Glaubenstuch
Mit dem Glaubenstuch begann die Geschichte unserer Partnerschaft.Bild vom Glaubenstuch
Erwägungen zum Glaubenstuch
Im vergangenen Jahr (1991) trafen sich regelmäßig sieben Frauen aus verschiedenen Kirchen von der Insel Texel, um zusammen an einem sogenannten „Glaubenstuch“ zu arbeiten. Dadurch, daß wir an dem Glaubenstuch arbeiteten und weil wir es den Bewohnern Rügens schenken möchten, haben wir über das „was uns anregt“, namentlich im Alltag auf Texel, miteinander geredet. Wir haben versucht, dies mit Hilfe von Symbolen zu gestalten.
Was auf dem Glaubenstuch im Mittelpunkt steht, steht unter dem Regenbogen.
Der Regenbogen ist ein farbiger Zirkelbogen, den wir am Himmel sehen, wenn die Sonne hinter uns scheint und Regen vor uns ist. In der Bibel wird auf den Glanz des Bogens hingewiesen. Der Regenbogen ist ein Zeichen von Gottes Bund mit den Menschen. Gott schloß einen Bund mit Noah, aber auch mit Abraham und dem Volk auf dem Sinai. Gottes neuer Bund mit den Menschen ist die Erscheinung Jesu Christi. Wir sind als Menschen dazu berufen, mit unserem Nächsten in einem Bundesverhältnis zu leben.
Die Tür, die sich öffnet, um Menschen hereinzulassen. Ein Dach über dem Kopf, Geborgenheit. Aber auch Inspiration, neuer Elan. Die Menschen kommen von Ost und West, von Nord und Süd. Menschen, die den Gottesdienst und das Mahl des Herrn feiern, das für alle ist. Die Tür als Symbol zum Herzen, wo Menschen Menschen hereinlassen, um dort zu leben. Die Tür des Wortes als Tür des Herzens, um so einander zu dienen. Jesus nannte sich die Tür zum Schafstall. Der Schafstall, dessen Schwelle nicht zu hoch war. Laß unsere Schwelle nicht zu hoch sein.
Über das Blau, das wir hier sehen, sangen wir früher einen Psalm mit dem folgendem Inhalt: „Das weite Himmelrund erzählt mit frohem Munde Gottes Ehre und Herrlichkeit“. Auch erkennen wir etwas von der Größe der Schöpfung.
Gelb ist nicht nur eine frische Farbe. Es ist auch die Farbe des reifen Kornes und der Sonne. Es symbolisiert Getreide und Brot, Nahrung für die Menschen. In der Bibel können wir auch über das Korn lesen, zum Beispiel über das Getreidekorn im Acker und das Brot des Lebens, die wunderbare Speisung, Brot und Fisch.
Grün des Grases: Gras ist Futter für das Vieh und ein Bild der Vielzahl. Blumen sind das Bild der Schönheit und Vergänglichkeit. Über die Schönheit wird in der Bibel gesagt: Seht euch die Lilien an: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen“.
Für die Texelaner war in den vergangenen Jahrhunderten Jesus´ Botschaft, daß durch die ihn die Fischer Fischer von Menschen werden, nicht immer ein Evangelium des Alltags. Viele Schiffe sind sicher mit kostbarer Ladung zurückgekehrt, aber das Meer hat auch viele Witwen oder Waisen gemacht. Es soll ein trost sein zu wissen, daß der wahre Fischer unter allen Witterungsverhältnissen sowohl auf den Schiffen wie in den Familien sein wachendes Auge auf ihnen ruhen läßt. Denn wie hoch oder stark die Kutter in diesem Moment auch sein mögen, mit seinem Segen mit seinem Segen bleiben es Nußschalen in seiner Hand.
Die dunklen Wolken, Symbol der düsteren Zeiten in einem Menschenleben. Man sieht die Sonne nicht, es regnet. Die blauen Wolken mit der Sonne: „und dennoch …“. Es wird hell, die Zeit ändert sich, die Sonne scheint wieder im persönlichen leben. Man kann Vertrauen haben in die Zukunft. Der Leuchtturm ist Symbol von Licht und Sicherheit, für den Menschen auf dem Meer. Gott ist unser Licht, das immer brennt, auch wenn wir es nicht sehen. Die Taube ist Symbol des Geistes, der uns Kraft schenkt, und Symbol des Friedens. Und, wenn wir an Noah denken – der die Taube ausschickte, welche zurückkehrte mit einem jungen Zweig – ebenfalls Zeichen neuen Lebens, Zeichen der Hoffnung.
Das Glasmalereifenster aus der Kirche steht , als Symbol, für das Fenster zur Welt. Die runde Form gibt die Unendlichkeit wieder. Weiß: ist in der christlichen Tradition die Farbe der Freude und der Festlichkeit, von Weihnachten und Ostern. Violett: die Farbe der Buße, Einkehr und Reue, von Besinnung und Fasten, die Farbe von Advent. Rot: Inbrunst des Geistes, von Kirche und Bekennen. Die Farbe von Pfingsten. Gelb: das Symbol für das Kupfer in der Kirche, Kronen und Taufbecken. Grün: die Farbe der Hoffnung und Erwartung, die Farbe der Natur und des Alltags. Schwarz: die Verbindung zwischen dem Glas. Die Farbe steht für Kummer und Reue und das Unrecht in unserem Leben.
RK Parochie Texel
Protestantse Gemeente Den Burg
Kerkplein Texel