Notsicherung der Wandmalereien, Querhaus Südwand 2005/2006
Von der Anfang 2005 für das Klimamonitoring an der Westwand des Südquerhauses aufgestellten Rüstung aus wurde in der Wandmalerei an der benachbarten Südwand in etwa 10m Höhe eine große Putzblase entdeckt. Der bemalte Putz hatte sich hier bis zu 4 cm vom Mauerwerk abgelöst und war akut absturzgefährdet. Nachdem auch dieser Bereich für eine Notsicherung eingerüstet worden war, konnte die unmittelbare Verlustgefahr für mehr als einen Quadratmeter Wandmalerei zunächst durch eine Sicherungsbeklebung mit Japanpapier gebannt werden.
Mit der Einrüstung mußte allerdings auch ein deutlich größeres Schadensausmaß festgestellt werden: Über die rot kartierte Putzblase hinaus waren insgesamt über 7 Quadratmeter bemalter Putz vom Mauerwerk gelöst.
Die Ursache des Schadens war die lose Verfüllung eines Hohlraumes im Mauerwerk hinter der Malerei mit ca. 7m³ Bauschutt. Dieser Schutt war durch Vibrationen zusammengerutscht und hatte dabei die Innenschale des Mauerwerks verschoben.
Im Bereich einer ehemaligen Öffnung vom Dormitorium in das Querhaus konnte der Hohlraum durch Entfernen einer neuzeitlichen Vermauerung von außen geöffnet und die lose Verfüllung durch Mauerwerk ersetzt werden. Darüber blieb nur die Möglichkeit, die Schuttpackung durch Injektionsschaummörtel zu verfestigen, der über Bohrungen von außen eingebracht wurde.
Die Putzblase ließ sich wegen der Verspannung der einzelnen Putzschollen nicht einfach wieder anlegen. So wurde zunächst die Sicherungsbeklebung mit Gewebe verstärkt.
Zum Planieren mußten die Putzschollen einzeln abgenommen, beschnitten und wieder angesetzt werden. Die Befestigung am Mauerwerk erfolgte auch hier mit Injektionsmörtel.
(Texte und Bilder: Weiß & Hahn GbR, Teschvitz)
Anmerkung:
Dank gilt den Zuwendungsgebern, welche diese Maßnahme unterstützten:
Margarethe Bierlein-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Kulturstiftung Rügen und Pommersche Evangelische Landeskirche.