Das Bildnis des Präpositus Ritter uns seiner drei Schwiegersöhne ist nach 1738 – wahrscheinlich als Dankbild/Votivbild – entstanden.
Historische Postkarte des nördlichen Langhaus mit Blick auf das Ritter-Bild. Hier hängt es bereits ungerahmt an der Ostwand des nördlichen Querhaus. Vor der großen Restaurierung im 19. Jahrhundert hing es gerahmt an der südlichen Chorwand.
Das Bild ist 3,05 m x 1,80 m groß. Öl auf Leinen. Starker Faltenwurf durch fehlende Rahmung. Von 19?? bis 2016 hing das Bild ohne Rahmen an der Ostwand des nördlichen Querhaus.
Bei der Sanierung der Wandmalereien an der Ostseite des nördlichen Querhaus (2016) musste das Bild abgenommen werden. Dazu wurde es in einem Spannrahmen gesichert. Und im südlichen Querschiff abgestellt. Durch einen Förderantrag beim Land und Eigenmittel (Spenden) konnte die Finanzierung der Maßnahme „Sicherung und Konservierung“ gesichert werden.
Eine weitere Maßnahme war die „Restaurierung und Rahmung“ des Bildes, welche durch großzügige Spenden möglich wurde.
Beschreibung:
Das oberste Brustbild stellt den Präpositus und Pastor Andreas Ritter dar
(1681-1755). Der Nachname dieses Geistlichen ist also die Erklärung für
die Bezeichnung „Ritterbild“. Andreas Ritter wurde in Lübeck geboren, hat
in Greifswald studiert und wurde 1707 zum Pastor an die St.-Marien-
Kirche zu Bergen auf Rügen und zum Präpositus (Probst) der Synode
Rügen berufen. Hier wirkte er bis zu seinem Sterbejahr 1755.
Links davon ist Johann-Jakob Pistorius dargestellt (1695–1732). Er war
Magister der Philosophie. Seine Zeit als Pastor und Diakon in Bergen war
von 1726–1732. Er heiratete am 10.07. 1726 die Johanna Friederike
Ritter, welche als eine Tochter von dem oben genannten Andreas Ritter im
Pfarrhaus lebte. Leider wurde J. J. Pistorius nur 37 Jahre alt.
Das Brustbild auf der rechten Seite stellt Brandanus Gebhardi dar (1704–
1784). Er wirkte 1733 als Diakon in Bergen. Vier Jahre später, 1737,
wechselte er für das Amt als Pastor und Superintendent an die
Marienkirche nach Stralsund.
Unterhalb des Kreuzes ist Christian Anton Brunnemann dargestellt
(1716– 1774). Auch sein Wirken begann mit der Anstellung als Diakon im
Jahre 1738 in der Bergener Kirche, bis er ab 1744 als Pastor und später
auch als Präpositus hier für die Kirchengemeinde verantwortlich war.
Auffallend sind die hanseatischen Halskrausen bei Dreien der Geistlichen, während der Diakon Gebhardi mit einem
Beffchen zu sehen ist. 1896 begann die große Restaurierung in unserer Kirche. Bis dahin war sie weiß gekalkt
Das Bild hing in der Apsis auf der rechten Seite (Höllendarstellung).
Nach der Freilegung der Malereien wurde es, nun ohne Rahmen, über die Sakristeitür gehängt.
Silke Horn